Tempel und Radarantennen
Von Pissouri nach Kourion sind es nur wenige Kilometer. Allerdings führt die Straße durch ein britisches Militärgebiet. Man kann ohne irgendwelchen Streß durchfahren, nirgends stehen Posten. Offenbar handelt es sich hier jedoch um eine Schotteneinheit. Die Straßenbeschilderung entspricht äußersten Sparsamkeitsgrundsätzen. Der Durchmesser der Schilder beträgt 15cm, zum Lesen müsste also eine Lupe mitgeliefert werden. Leider ist fotografieren verboten, da sich hier wesentliche Abhöranlagen zum Nahen Osten befinden.
Das Heiligtum gehört noch zum ehemaligen Stadtkönigtum Kourion. Hier wurde Apollon, dem Beschützer des Waldes und der Tiere (Jagd) gehuldigt. In den heiligen Bezirk gelangten wir über die Palästra, ein von Säulengängen umgebener Hof, in dem Ringkämpfe und Ballspiele veranstaltet wurden. Der große Bottich (Pithos) vor den Zwillingssäulen diente als Wasserbehälter zur Erfrischung der Athleten.
Durch das Heiligtum hindurch gelangten wir auf eine lange, mit Steinen ausgelegte Straße, die zu der Tempelanlage führt. Der Tempel wurde auf den Fundamenten eines bereits bestehenden Baues aus hellenistischer oder spätklassischer Zeit errichtet. Bemerkenswert sind die Säulen des Vorbaues mit nabatäischen Kapitellen. Die sind recht selten anzutreffen, häufiger sind da dorische Kapitelle.
Wer allerdings versucht, die Ruine abzubilden, wird mal wieder den Tanz um das Motiv vollführen. Überall stören die ollen Radioantennen…die spinnen doch, die Briten…
Etliche Hundert Meter entfernt, kann sich jeder, der möchte, in einem antiken Stadion die Hacken abrennen. Uns war es deutlich zu heiß, sodass wir schleunigst zum Hotel zurückfuhren; allerdings war ein kurzer Sprung ins kühle Nass am Aphroditefelsen vorher noch ein Muss.
Jörg Fritzsche
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Zuletzt geändert am: 10.01.2005