Das Riesengebirge - Fels in der Brandung
Nur dreieinhalb Stunden von Dresden aus entfernt, steuerten wir zum wiederholten Male das Riesengebirge an, um ein paar schöne Urlaubstage zu verbringen. Premiere: Diesmal wollten wir die Schönheiten dieser Landschaft statt zur Frühlingszeit im Sommer entdecken.
Steckbrief
Das Riesengebirge ist ein (flächenmäßig) kleines Mittelgebirge im Nordosten der Tschechischen Republik. Ein kleiner Teil des Gebirges liegt auf polnischer Seite. Die Grenze der beiden Staaten verläuft im wesentlichen entlang des Gebirgskammes. Höchster Berg ist die Schneekoppe (Snezka) mit 1.602 m Höhe über dem Meeresspiegel. Es ist der höchste Teil eines Komplexes von Gebirgszügen, die sich über das Isergebirge bis zum Zittauer Gebirge erstrecken. Entstanden ist es vor ca. 60 Mill. Jahren, als eine erste Faltung in Europa mächtige Gebirge hervorbrachte. Durch Verwitterung und Abtragung schrumpften die Berge auf das heutige Niveau. Kaum vorstellbar, wie hoch die Gipfel früher aufragten…
Flora und Fauna
Die Pflanzen- und Tierwelt ist einzigartig im Riesengebirge. Neben den gemäßigten Klimaten im unteren Bereich findet man hier boreale und subpolare Vegetationen, die z.B. in den Alpen erst ab ca. 2.000 bis 2.500 m Höhe zu finden sind oder die in den Tundren Nordeuropas vorkommen. Entsprechend haben sich auch Tiere hier niedergelassen oder ziehen durch, denen es sonst in Mitteleuropa viel zu warm ist. Die Durchschnittstemperaturen in den Hochlagen erreichen gerade mal 7 bis 9 Grad. Das Riesengebirge wird daher zu Recht als arktische Insel in Mitteleuropa bezeichnet. Grund dafür ist die herausragende Stellung gegenüber den von Nordwesten einfallenden Wetter: Es ist das erste wirkliche Hindernis, welches sich diesem Strom in den Weg stellt. Etwas ähnliches kann man beim Harz in Deutschland beobachten.
Naturschutz
Bedingt durch die Einzigartigkeit der Natur und die o.g. Besonderheiten des Riesengebirges wurde sehr schnell klar, dass zur Erhaltung umfangreiche Schutzmaßnahmen nötig sind. Die geringen Durchschnittstemperaturen verursachen ein extrem langsames Wachstum der Vegetation. Ist irgendwo ein Schaden aufgetreten, dauert es sehr lange, bis sich die Natur regeneriert. Deshalb wurde der Riesengebirgs-Nationalpark eingerichtet. Die Parkverwaltung (KRNAP) achtet sehr darauf, dass die Vorschriften zum Betreten und Befahren des Parkes eingehalten werden. Der Park ist in mehrere Zonen eingeteilt: Zone III kann jederzeit betreten und befahren werden. Wege sollten in allen Zonen nicht verlassen werden. Zone II darf von Mitte Mai bis Mitte Oktober in der Zeit von 10.00 bis 15.00 Uhr nicht befahren werden. PKW benötigen generell eine Sondergenehmigung, auch außerhalb dieser Zeiten. Betreten ist erlaubt. Zone I darf weder befahren noch betreten werden.
Jörg Fritzsche
Erstellt mit phpCMS und Uli Meybohm's HTML-Editor Phase5.
Zuletzt geändert am: 10.01.2005