Hauskauf, Fertighaus oder Stein auf Stein?
Nadja und ich waren uns schnell einig, dass wir bauen und kein fertiges Haus kaufen wollten. Zum einen muss man nehmen, was sich andere mal unter einem gelungen gestalteten Haus vorgestellt haben, zum anderen sind die Grundstücke oft nicht größer als bessere Badetücher. Klar, Grundstück kostet, aber die Ausgaben spielt man mit besserer Lebensqualität locker wieder rein. Man muss ja nicht gerade in den Hochpreisregionen bauen wollen. Wer hier am falschen Ende spart, darf sich nicht darüber aufregen, wenn Nachbars vom Schlafzimmer aus die fertigen Schnitzel aus der Pfanne klauen. Auch wenn's weh tut, 1.000qm Land sind nicht zu viel, nämlich rund 31,5m x 31,5m. Mit Haus und Abstandsflächen fallen davon schon mal rund 25% weg.
Nächste wichtige Entscheidung: Fertigteilhaus oder Massivhaus in Stein-auf-Stein? Hier muss sicher jeder nach seinem Gusto wählen. Einen ersten Eindruck gewinnt Ihr in einem Musterhaus(Park). Ein Besuch dort ist eigentlich für jeden angehenden Bauherrn Pflicht. Ebenso lohnt es sich, eine Hausmesse aufzusuchen. Lasst Euch aber nicht auf Messen ein Haus aufschwatzen, Supersondermegapreis hin oder her! Gleiches gilt für Hauszubehör, Heizungen u.s.w. Wenn der Anbieter seriös ist, hat er auch nach der Messe noch Zeit für Euch und der Preis ist gleich geblieben. Auch Zeitungsanzeigen mit dem Jubiläumspreis erweisen sich oft als Luftnummer, weil der Kunde mit dem günstigsten Angebot geködert wird. Die Abbildung gibt dabei nicht unbedingt das Haus wider, welches Ihr erwarten würdet. Überhaupt: Die Entscheidung für eine Firma sollte in dieser Phase noch gar nicht fallen. Bleibt standhaft!
Die Vorteile des Fertigteilhauses:
- Der Preis ist oft (nicht immer!) geringer als bei einem Stein-auf-Stein-Haus gleicher Größe und Ausstattung.
- Es ist ruckzuck aufgebaut. Üblicherweise in rund einer Woche. Dazu nochmal rund sechs Wochen für Innenausbau.
- Die Bautechnologie ist ausgereift und vielfach erprobt. Überraschungen mit schiefen bzw. nicht zueinanderpassenden Wänden beispielsweise wird man kaum erleben.
- Ihr könnt Euer Haus oftmals schon im Werk bei der Vormontage begutachten.
Dem stehen natürlich auch Nachteile entgegen:
- Es besitzt einen geringeren Wert, Stein wird nunmal als werthaltiger wahrgenommen.
- Die Lebensdauer ist geringer. Gerade Holzrahmenkonstruktionen haben oft nur eine Haltbarkeit von rund 100 Jahren. Aber Ihr baut ja für Euch, nicht für die Kinder.
- Der Baukörper ist empfindlich gegenüber Eingriffen. Schon ein einfaches Loch an falscher Stelle kann zu Gammel in der Dämmung führen. Ganz zu schweigen, wenn an- oder umgebaut werden soll.
Der Mittelweg ist ein Systemhaus in Stein-auf-Stein-Bauweise. Wir haben uns für diese Variante entschieden, da die Bauzeit mit rund vier Monaten in erträglichen Grenzen liegt. Trotzdem ist es ein Steinhaus. Selbstverständlich findet der Kritiker auch in dieser Variante gewisse Nachteile. Ohne Aufpreis sind nur geringfügige Änderungen im Schnitt möglich, aber immerhin. Und in manchen Foren wird schwadroniert, dass Porenbeton-Steine eben nichts mit einem gut gemauerten Haus zu tun haben. Na ja…
Egal, dieser Haustyp entsprach am ehesten unseren Vorstellungen in Preis und Leistung.
Jörg Fritzsche
Erstellt mit phpCMS und Uli Meybohm's HTML-Editor Phase5.
Zuletzt geändert am: 10.01.2005